Marie, Reisen, Unterwegs

Slow Travel – Erlebnis über Ergebnis

Marie – unser Slow Travel Vehikel!

Langsam reisen. Wer würde so etwas wollen? Und warum?

Man hat doch schließlich ein Ziel, das es zu erreichen gilt! Und zu wenig Zeit ist sowieso immer. Also, warum, sollte irgendjemand dann auch noch Zeit auf der Reise verschwenden wollen?

Vielleicht weil schnell reisen auch nicht zwingend zum Ziel führt?

Egal ob 2000 Autobahnkilometer am Stück auf dem Weg von Berlin nach Umbrien oder der Pyjama-Flug mitten in der Nacht nach Amsterdam, um aus dem Wochenendtrip das Maximum herauszuholen, der Energiebedarf ist stets enorm!

Vor diesem Hintergrund haben wir uns in den letzten Jahren immer mehr die Frage gestellt, was es denn eigentlich genau Das Ziel ist? Was wollen wir „herausholen“ aus so einer Reise?

In keinem Fall war die Antwort, dass wir schnell irgendwohin mussten, weil es so wahnsinnig viel zu tun gäbe. Bei allem, was mit Urlaub zu tun hat, haben wir festgestellt, dass es uns viel mehr darum geht, das Erlebnis schnellstmöglich und intensivstmöglich beginnen zu lassen und dafür zu sorgen, dass es so lange wie möglich anhält.

Aber wenn das die eigentlichen Ziele sind, die es zu erreichen gilt, muss man ehrlicherweise zugeben, dass wir uns bis hierhin beim Reisen nicht sonderlich gut geschlagen haben. All die nervigen Flughafen-Intermezzi, die ewigen Autobahfahrten oder auch das Gereise in überfüllten Zügen zur Stoßzeit am Freitagnachmittag waren definitiv nicht Teil des erhofften Erlebnisses!

Unsere ersten Experimente, diese Erkenntnis in Taten umzusetzen waren durchaus vielversprechend, aber halt auch nicht bahnbrechend. Längere Fahrten wurden durch eine zusätzliche Übernachtung entdramatisiert und auf besagter Amsterdamreise sind wir nicht zurück geflogen, sondern haben – sehr clever, wie ich finde – tote Zeit am späten Samstagnachmittag und frühen Abend genutzt, um in einem quasi leeren Zug in aller Ruhe nach Hause zu fahren. Und als Bonus haben wir sogar noch den Sonntag zum herunterkommen geschenkt bekommen. – Super!

Aber jetzt gehen wir das Thema noch mal etwas strukturierter an! Der eigentliche Trick scheint es ja zu sein, möglichst den Stress aus der Reise zu nehmen und so früh wie möglich einen angenehmen (oder zumindest interessanten) Zustand zu schaffen, der sich deutlich vom Alltag abhebt.

Ok! Dann kommt die Reise mit einem 30 Jahre alten Oldtimer, der sich auf gutmütige Art und Weise eh mit maximal 80 km/h fortbewegen lässt, dem wahren Ziel doch schon recht nah zu kommen. Mehr als 300 km am Tag sind nicht empfehlenswert, Autobahnen ebenfalls nicht und zu regelmäßigen Pausen wird man auf ganz natürliche Weise durch die, nunja, minimalistischen Sitze und die nicht vorhandene Klimaanlage animiert.

Veröffentlicht von Herr T.

Geboren in Berlin, in Europa zu Hause, interessiere ich mich gleichermaßen für Technik und Menschen.