Am Ende einer jeden Woche überrumpelt uns jedes Mal wieder der Freitag und konfrontiert uns mit der Frage: was machen wir heute Abend?!
Natürlich ist das nicht mehr ganz so dramatisch wie früher, als man noch unendlich viel Zeit hatte, sich den möglichst den perfekten Plan mit den möglichst coolsten Leuten und dem besten Outfit zurechtzulegen. Heute versuchen wir als entspannte Einleitung des Wochenendes den Freitagabend einfach an einem schönen Ort mit netten Leuten zu verbringen. – Allein schon, um nicht als Couch-Potato vor dem Fernseher zu verenden.

Im dritten Hinterhof eines klassischen Berliner Altbau-Ensembles in Neukölln gibt es neuerdings einen Ort, der sich dafür erstaunlich gut eignet: die Noize Fabrik.
Tagsüber ist das einfach ein Coworking Space abseits der Berliner Internet Start-Up Szene. Abends dient er jedoch mehrmals im Monat als Veranstaltungsort für kleine, aber feine Konzerte. Diese Gelegenheit haben wir neulich genutzt und uns, im Rahmen des monatlichen Berlin Street Music Showcase, das Büro und das Konzert mal angeschaut.
Kartenvorverkauf, Gedrängel am Eingang, kuscheln mit der Security – all das war nicht nötig. Reinkommen, Stempel gegen Eintritt tauschen, an der Bar ein Bier bestellen und der Musikgenuss kann beginnen. Sehr angenehm!
Und drinnen gab es durchaus einiges zu entdecken:
Zum Auftakt spielte Stefano Ronchi. Ein italienischer Blues-Musiker, der begeistert vom Missisippi-Blues schwärmte und zu jedem Lied, das er spielte, eine (nicht immer) kleine Geschichte zu erzählen wusste.
Danach durften wir einer deutschen Sängerin (Ganna Gryniva) mit ukrainischen Wurzeln und einem brasilianischen Gitarristen (Igor Moriya) dabei zuschauen, wie sie ohne weitere Begleitung ziemlich beeindruckend über Jazz- und Bossa Nova-Standards improvisierten.
Es ist schön zu sehen, wie Musik Menschen zusammenbringen kann. Und so war das für uns ein ziemlich perfekter, undramatischer Freitagabend an einem schönen Ort mit netten Leuten und echt guter Musik.
Was will man mehr?